Das Werk von Jean-Charles de Quillacq (*1979, F) besteht hauptsächlich aus Abgüssen von Fragmenten männlicher Körper und schlaff wirkenden Röhrenstrukturen. Es tauchen auch alltägliche Objekte auf, wie Schuhe und Tische, sowie Materialien und Techniken, die auf ästhetischer Ebene wenig Beachtung finden: mit Aceton korrodierter Kunststoff oder mit verschiedenen Körperflüssigkeiten vermischtes Epoxidharz. Seine klassizistisch anmutenden Ausstellungen sind meist von einer Art kühlem Erotismus und kargem Fetischismus geprägt. All diese widersprüchlichen Merkmale hinterfragen gängige Vorstellungen von Männlichkeit. Für die Salle Poma setzt de Quillacq diese Auseinandersetzung mit einer neuen Werkgruppe fort, die vom künstlerischen Konzept der «morbidezza» (positiv konnotierte Weichheit des Körpers) ausgeht.
Die Ausstellung wird unterstützt von der Kulturförderung des Kanton Zürich/Swisslos; Ernst Göhner Stiftung; Erna und Curt Burgauer Stiftung