/ Natur / Kunst / Tiere / Körper / Maschinen / Menschen / Gefühle /

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Online Viewing Room
Opening

Sep 25, 2020 5:00 PM

Closing

Nov 15, 2020 6:00 PM

Location

Helmhaus

Limmatquai 31

8001 Zürich

Mitwirkende Künstler
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mit: Vanessa Billy, Leda Bourgogne, Stefan Burger, Florian Germann und Mélodie Mousset, kuratiert von Simon Maurer

Eine Ausstellung über Natur, Kunst, Tiere, Körper, Maschinen, Menschen, Gefühle? Diese Schlagwörter, Hashtags sind nun noch etwas aktueller als im Frühling, als die Ausstellung geplant war. Sie vereint Werke von fünf Künstler*innen aus Zürich aus der mittleren und jüngeren Generation – alle Spezialist*innen für Zusammenhänge. Sie zeigen Hybride zwischen Technoidem und Organischem, humanoide, animalische Körper, die in postapokalyptische Oasen führen: Visionen, die unter die Haut gehen.

Wir leben in einer Zeit der Zusammenhänge. Manchmal mehr, als uns lieb ist. Künstler*innen sind Spezialist*innen für Zusammenhänge: Sie kreieren Gegenstände, die uns fremd und doch irgendwie vertraut sind. Die anknüpfen an Zusammenhänge, die unsere Zeit bestimmen: zwischen Mensch und Maschine zum Beispiel.

Auch Natur und Kunst stehen in einer komplexen Beziehung. Die Natur ist dermassen erfindungsreich, mannigfaltig und perfekt, dass Kunst daneben rasch alt aussieht. Sie muss sich besondere Strategien einfallen lassen, um der Natur etwas Adäquates gegenüberstellen zu können: Methoden der Nachahmung, der Verfremdung, bis hin zur Persiflage. Dabei entsteht Neues, das die Rezipierenden in seiner Hybridität herausfordert: Was wir sehen, ist zwischen Natur und Kunst, zwischen Mensch, Tier und Maschine. Die entstandenen künstlerischen Körper fordern uns heraus, indem sie schwer einzuordnen sind. Sich nicht fassen lassen. Sich gewohnter Zuschreibungen entziehen. Sie zwingen unseren Kopf, sich neu zu orientieren, sich neu so sortieren, gängige Kriterien in Frage zu stellen.

So hält Kunst wach, indem sie mit neuen Fragen, mit neuen Körpern konfrontiert. Als Innovationstreiber für unsere Gehirne, als Stimulanzien für unsere Empfindungssensorien. Die Materialien, die hier Verwendung finden, sind in der Regel künstlich. Ja: künst-lich. Also nicht natürlich. Sie beziehen sich aber häufig auf Natürliches. Wir können nicht anders, als eine Beziehung herzustellen zu diesen halb fremden, halb vertrauten Körpern – die ja offensichtlich eben doch etwas zu tun haben mit uns. Sie ziehen uns an, verführen uns, wir identifizieren uns gar mit ihnen – auch wenn da und dort ein bisschen Ekel der Treiber dieser Aneignung sein mag.

Körper und Denken hintergehen sich, verirren sich und ordnen sich neu, bilden neue Transparenzen, Übergänge und Fusionen, generieren neue Verhältnisse. Indem ich mich diesem Neuen gegenüber neu verhalten muss, erneuere ich mich mit ihm. Deshalb verlässt man Kunstausstellungen – im besten Fall – erfrischt. Bereichert. Erneuert. Weil das Hirn, die Gefühle mit dem Jahresthema des Helmhaus in diesem besonderen 2020 in «Zirkulation» versetzt werden.

Externer Link:
https://www.stadt-zuerich.ch/kultur/de/index/institutionen/helmhaus.html