Prix Mobilière 2020

Prix Mobilière 2020

Online Viewing Room
Opening

Jan 29, 2020 11:00 AM

Closing

Feb 2, 2020 6:00 PM

Location

Palexpo

Route François-Peyrot 30

1218 Le Grand-Saconnex

Mitwirkende Künstler
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Der älteste Förderpreis für junge Kunst einer Versicherung in der Schweiz wird seit 1996 jährlich an eine junge Künstlerin oder einen jungen Künstler vergeben. Der Preis ist mit 30 000 Franken dotiert und mit einem optionalen Werkankauf für die firmeneigene Kunstsammlung verbunden.

Das Künstlerduo Barbezat-Villetard mit dem 25. Prix Mobilière ausgezeichnet

Matthieu Barbezat und Camille Villetard erhalten in diesem Jahr den Prix Mobilière. Das Duo lebt und arbeitet unter anderem in Siders im Kanton Wallis und beschäftigt sich in seiner Arbeit mit realen und imaginären Räumen.

In einem Spiel mit Spiegelungen, raumgreifenden Installationen und Perspektivenwechseln brechen sie Räume in Einzelteile auf, wodurch neue Realitäten und verschobene Proportionen entstehen. Die Arbeit von Barbezat-Villetard mit ihren visuellen Verwirrungen stellt ein wunderbares Beispiel dafür dar, wie Kunst die Sicht auf die Dinge verändern kann.

Camille Villetard (*1987 in Paris) hält einen «Master Art in Public Sphere» der Ecole Cantonale d’Art du Valais ECAV und einen Bachelor in Graphic Design der School of Art Direction and Interior Architecture ESAG Penninghen in Paris.

Matthieu Barbezat (*1981 in Nyon) hat seine Ausbildung mit einem Master «CAP» Fine Arts an der HKB Hochschule der Künste in Bern abgeschlossen sowie die Masterklasse «Raumstrategien» an der Kunsthochschule Berlin besucht.

Die beiden konnten ihre Arbeiten bereits in der ganzen Schweiz, in Lettland, Berlin, Konstanz, New Brunswick (Kanada), Los Angeles, Seoul und Paris zeigen.

Auswahlverfahren

Acht namhafte Schweizer Kuratorinnen und Kuratoren haben in der 25. Ausgabe jeweils eine Künstlerin oder einen Künstler vorgeschlagen. Eine Fachjury wählt unter den Nominierten die Preisträgerin oder den Preisträger aus. Der Preis wird an der Kunstmesse artgenève im Januar verliehen, an der alle nominierten Kunstschaffenden in einer grosszügigen Gruppenausstellung gezeigt werden. Die artgenève findet vom 30. Januar bis 02. Februar 2020 in Genf statt.

Das diesjährige Nominierungskomitee

  • Véronique Bacchetta, Direktorin des Centre d'édition contemporaine in Genf
  • Lorenzo Benedetti, Kurator Kunstmuseum St. Gallen
  • Julie Enckell Julliard, Responsable du Développement culturel HEAD – Genève
  • Lynn Kost, Kurator für zeitgenössische Kunst, Kunst Museum Winterthur
  • Federica Martini, Leiterin Bereich Bildende Kunst, EDHEA – Ecole de design et haute école d'art du Valais
  • Josef-Felix Müller, Künstler, Verleger und Präsident von Visarte Schweiz
  • Samuel Schellenberg, Journalist und Kunstkitiker bei Le Courrier in Genf
  • Susann Wintsch, Kuratorin Treibsand. Contemporary Art in Western Asia and beyond.

Anaïs Wenger *1991 in Genf, lebt und arbeitet in Genf und Rom

Anaïs Wenger ist eine Performancekünstlerin, die mit Video und Text, mit ihrer Umgebung und der Aneignung unterschiedlichster Inhalte arbeitet. Sie untersucht das narrative Potenzial verschiedener Situationen, indem sie z.B. eine Whisky-Degustation im Ausstellungsraum veranstaltet oder über längere Zeit ein Eiskunstlauftraining besucht und sich dabei filmen lässt. Ihre künstlerischen Handlungen erzählen Geschichten, die sich auf andere Geschichten beziehen. Als Betrachter werden wir Teil davon.

Matthieu Barbezat, *1981 in Nyon, und Camille Villetard, *1987 in Paris

Barbezat-Villetard sind Interventionskünstler, die orts- und situationsbezogen arbeiten. Mit Licht, Spiegeln, Nebel und skulpturalen Elementen greifen sie in die Architektur und Logik bestehender Gebäude oder Räumlichkeiten ein. Ihre künstlerischen Interventionen sind z.B. Brüche, Schnitte und Materialisierungen, die die Modalitäten der Umgebung und somit unsere Wahrnehmung der Räume verändern. Barbezat-Villetard zeigen, wie man sich von räumlichen Grenzen löst und fiktive Zonen zwischen Ausstellungsraum und Öffentlichkeit schafft.

Timothée Calame, *1991 in Genf, lebt und arbeitet in Genf und Marseille

Timothee Calame ist ein Installationskünstler, der mit den Medien Skulptur, Malerei, Fotografie und Zeichnung arbeitet. Er greift architektonische Strukturen, urbane Möbel, Objekte und Festdekorationen auf, kombiniert sie mit Elementen aus Popkultur, Musik und Comics und lässt sie ästhetisch unvollendet. So entstehen z.B. Tische und Bänke mit riesigen menschlichen Füssen aus Beton oder Füssen aus stilisierten Fleckenmotiven. Mit diesen ironischen und kindlichen Anspielungen prangert Calame auf subtile Art und Weise Zwänge an, die unseren Lebensraum prägen.

Maëlle Gross, *1988 in Lausanne, Schweiz, lebt und arbeitet in Lausanne und Genf

Maëlle Gross ist eine multimediale Künstlerin, die vor allem mit Video, Performance und Installationen arbeitet. Sie schafft fiktive Erzählungen aus den Geschichten, Leidenschaften und Träumen spezieller Menschen, so z.B. aus Interviews mit Migrantinnen aus dem Pâquis District («Going where we come from») oder Motorradfahrerinnen in «HotHeads», zu denen sie über einen längeren Zeitraum eine enge Beziehung aufbaut. Ihr Interesse gilt insbesondere sozialen Fragestellungen und Identitätsfragen. Gross übernimmt manchmal selbst einen Part in ihren Stücken, deren Musik-Texte sie in Zusammenarbeit mit dem Künstler Simon Acevedo schreibt und deren Kostüme und Requisiten sie selber gestaltet.

Brigham Baker, *1989 in Nipomo, Kalifornien, lebt und arbeitet in Zürich

Brigham Bakers Arbeiten sind eine Mischung aus Malerei, Fotografie und Installation. Er studiert die Funktionsweise alltäglicher Phänomene und übersetzt diese in den Ausstellungskontext. Die Werke machen sich Pflanzen oder Mikroorganismen zu eigen, sind also meist lebendig, unberechenbar und vergänglich. Das Staunen über die Natur und die erbarmungslos regulierende Macht der Kultur erleben die Betrachtenden dieser Werke oftmals in einem kurzen poetischen Moment.

Claudia Kübler, *1983 in Zürich, lebt und arbeitet in Zürich

Claudia Kübler erklärt die Zeit zu ihrem Werkmaterial – sie arbeitet in unterschiedlichen Medien (u.a. Installation, Video) mit Phänomenen, Richtungen, Gesetzen und Konflikten der vierten Dimension, fragt nach unserem Zeitverständnis und unserem Zeitunverständnis. Dabei ist sie gerade an den Rändern und blinden Flecken von Verstehen und Wissen interessiert. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit den Zyklen und Endlosschleifen aus Entstehung und Kollaps, Konstruktion und Destruktion, Irrtum und Beharrlichkeit.

Simone Holliger, *1986 in Aarau, lebt und arbeitet in Basel

Simone Holliger kreiert große Papierskulpturen, die wie riesige Modelle oder alte Menhire aussehen. Aus zusammengesetzten und verklebten Papierstücken gefertigt, haben diese Objekte mit ihrer fragilen Balance einen vermeintlichen Do-it-yourself-Charakter. Durch die ausgeprägte Sparsamkeit der Mittel und die konsequente Entscheidung für einfache oder recycelte Materialien erzielt die Künstlerin eine Ästhetik der Verletzlichkeit und Fragilität. Auf diese Weise rückt das persönliche Erleben im Schaffensprozess stärker in den Vordergrund als dessen Resultat an sich.

Thi My Lien Nguyen, *1995 in St. Gallen, lebt und arbeitet in Winterthur

Thi My Lien Nguyen arbeitet vorzugsweise mit Fotografie und Video. Sie untersucht gesellschaftliche Phänomene und die Besonderheiten und Einflüsse verschiedener Kulturen aus einer autobiografischen Perspektive. Nguyens Familie floh Ende der 1970er-Jahre aus Laos in die Schweiz, deshalb interessiert die hier aufgewachsene Nguyen, wie kulturelle Phänomene integriert und assimiliert werden. In ihren realitätsnahen Aufnahmen rückt sie kulturelle Unterschiede in den Fokus oder auch die unterschiedlichen Interpretationen von Schweizer Kultur.

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